Die niederländische Polizei hat in enger Zusammenarbeit mit der Zentralen Kriminalinspektion Osnabrück und der Staatsanwaltschaft Osnabrück erneut eine große Menge an Feuerwerkskörpern beschlagnahmt.

Rund 250 Tonnen Feuerwerkskörper wurden in einem Bunkerkomplex etwa 20 Kilometer jenseits der Grenze bei Enschede gelagert. Die Feuerwerkskörper waren für den illegalen Verkauf an Privatpersonen bestimmt. Zwei Tatverdächtige wurden festgenommen.

Die Tatverdächtigen boten die Feuerwerkskörper auf ihrer Website zum Verkauf an, woraufhin sie in Feuerwerksläden in Grenznähe in Deutschland abgeholt werden konnten. Der Ladenbestand wurde beschlagnahmt.

Die Durchsuchungen bei den Tatverdächtigen fanden in Den Haag, Enschede und Haaksbergen statt. In Deutschland wurde neben dem Bunkerkomplex in Ochtrup an sieben weiteren Örtlichkeiten in Bad Bentheim, Ahaus, Papenburg sowie Kranenburg durchsucht. Dazu gehörten Verkaufsstellen sowie Geschäftsadressen von Firmen der Tatverdächtigen.

Bereits verkaufte Feuerwerkskörper werden von der Polizei so weit wie möglich bei den Käufern sichergestellt.

Hintergrund

Die Polizei in Den Haag und die Staatsanwaltschaft haben die Ermittlungen vor etwa einem Jahr aufgenommen, nachdem sie einen anonymen Hinweis mit Informationen aus anderen Ermittlungskomplexen kombinierten. Bei den Ermittlungen wurde mit der deutschen Polizei, der Justiz, der ILT, dem Zoll, Europol und der ostniederländischen Einheit zusammengearbeitet, die alle wertvolle Beiträge zu den Ermittlungen leisteten.

In den letzten Jahren hat sich die niederländische Polizei verstärkt um internationale Zusammenarbeit und Ermittlungen bemüht, um den illegalen Handel mit Feuerwerkskörpern an der Wurzel zu bekämpfen. Zu diesem Zweck wurde eine spezielle Taskforce für Feuerwerkskörper eingerichtet. Gemeinsam mit verschiedenen Diensten der Polizei, verbundenen Organisationen und internationalen Partnern wurden bereits mehrere Erfolge erzielt. So wurde im vergangenen November die bislang größte Menge an Feuerwerkskörpern beschlagnahmt (350 Tonnen). Im vergangenen Monat wurde in den Niederlanden erstmals auch ein Händlernetzwerk auf Telegram abgeschaltet.

Statements

Marco Ellermann, Sprecher der Polizeidirektion Osnabrück: „Erneut ist ein empfindlicher Schlag im Kampf gegen den illegalen Handel mit Feuerwerkskörpern und Pyrotechnik gelungen. Dank der intensiven grenzüberschreitenden Zusammenarbeit kommen diese hochexplosiven Sprengstoffe nicht in den Umlauf und damit nicht in falsche Hände.“


Jack Sijm, Feuerwerksspezialist der Polizei: „Durch die internationale Zusammenarbeit ist es uns erneut gelungen, dem illegalen Handel mit Feuerwerkskörpern einen weiteren Schlag zu versetzen. Viele der gefundenen Feuerwerkskörper sind für niederländische Verbraucher verboten, weil sie zu gefährlich sind. Außerdem fanden wir Knallfeuerwerk der schwersten Kategorie sowie Granaten. Granaten oder auch „Shells“ genannt, sind massenexplosiv und lebensgefährlich. Sie werden u.a. auch gegen Sicherheits- und Rettungskräfte eingesetzt – Kriminelle nutzen sie für Sprengungen und Sprengstoffanschläge. Es ist gut, dass wir diese Leute von den Straßen fernhalten„.


Danielle van Ieperen, Staatsanwältin: „Der Verkauf von Feuerwerkskörpern unterliegt strengen Regeln und ist nur an den letzten Tagen des Jahres erlaubt. Die Verdächtigen versuchten die Vorschriften zu umgehen, indem sie eine Registrierung im niederländischen Handelsregister beantragten und vorgaben mit Berufsfeuerwerkern professionell zu handeln. Sie verkauften das ganze Jahr über Feuerwerkskörper, die schwerer und gefährlicher waren als in den Niederlanden und Deutschland erlaubt. Tatsächlich handelt es sich bei den Käufern nicht um professionelle Feuerwerker, sondern z. B. um Haushalte und illegale Händler. Die Verdächtigen stehen auch im Verdacht, ihre Einnahmen zu waschen„.

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